Steigende Nachfrage nach PRP bei kosmetischen Eingriffen
Die Behandlung mit plättchenreichem Plasma (PRP), bei der eine kleine Menge des Eigenbluts eines Patienten injiziert wird, um verschiedene Wachstumsfaktoren aus Blutplättchen freizusetzen, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die American Society of Plastic Surgeons verfolgt das Verfahren seit 2015 und berichtet von einem 25-prozentigen Anstieg der kosmetischen PRP-Anwendung in den letzten vier Jahren.
Thrombozytenreiches Plasma hat viele Eigenschaften, die es für den Einsatz in der plastischen Chirurgie sehr attraktiv machen: Es lässt sich aus patienteneigenen Zellen herstellen, mit geringem oder gar keinem Risiko für unerwünschte Wirkungen. Es ist erwiesen, dass Thrombozyten über 30 Wachstumsfaktoren und andere biologisch aktive Proteine freisetzen, die unter anderem das Wachstum von Gewebe bewirken. Ursprünglich für die Behandlung von Hautkrankheiten und zur Förderung von Knochentransplantationen eingesetzt, hat PRP eine wachsende Zahl von Anwendungen in verschiedenen chirurgischen Fachgebieten gefunden – einschließlich der plastischen Chirurgie. Allein in den USA führten plastische Chirurgen im Jahr 2019 mehr als 130.000 kosmetische minimalinvasive Eingriffe durch.
Einsatzgebiete der PRP-Behandlungen
In der Vergangenheit wurde PRP unter die Haut injiziert, um die Hauttextur und -farbe zu verbessern und die Faltentiefe zu reduzieren. In jüngster Zeit besteht jedoch ein großes Interesse an der sogenannten „Vampir-Gesichtsbehandlung“, die aus nicht-chirurgischem Microneedling und anschließender Anwendung von PRP besteht. Aktuelle Erkenntnisse legen nahe, dass Microneedling die Kollagenproduktion steigern, die Haut straffen und verjüngen kann. Microneedling in Verbindung mit PRP hat sich auch zur Behandlung von atrophischen Aknenarben und Hautpigmentierungsstörungen durchgesetzt.
Allein oder in Kombination mit Haartransplantationen eingesetzt und sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirksam, erhöht PRP die Proliferationsrate menschlicher dermaler Papillenzellen, die das Wachstum der Haarfollikel regulieren. Demnach wird durch die Bindung von Wachstumsfaktoren sowie Interaktionen zwischen dermalen Papillenzellen und primitiven Stammzellen die proliferative Phase des Haarzyklus aktiviert, was zur Bildung und Erhaltung von Haarfollikeln führt.
Ansätze, die PRP mit einer Laser-Resurfacing-Therapie kombinieren, haben gute Ergebnisse bei der Gesichtsverjüngung und zur Behandlung von Aknenarben gezeigt. Zusätzlich zur Förderung der Heilung können die von PRP bereitgestellten Wachstumsfaktoren dazu beitragen, Rötungen und Entzündungen zu reduzieren, die durch Laserbehandlungen verursacht werden.
Fetttransplantation ist eine weitere expandierende Technik in der plastischen Chirurgie, bei der patienteneigene Fettzellen für eine Vielzahl von kosmetischen und rekonstruktiven Eingriffen übertragen werden. Einige Studien haben von dramatischen Verbesserungen der Hautkontur und des Hautvolumens durch PRP im Vergleich zur alleinigen Fetttransplantation berichtet.